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Die
‚Schwurhand‘ in Cochem
Diese Hand ist
1,05 Meter groß und von einem unbekannten Meister in Messing getrieben.
Sie krönte
ehemals das Spitzdach des hinter dem Hause Moselstraße 57 in Cochem heute noch
stehenden massiven Turmes mit der unleserlichen Aufschrift:
„COLUMBARIUM“
Die Entstehung des
Turmes hat ihre besondere Geschichte:
Der Erbauer war
der am 16. Juni 1831 in Cochem-Cond geborene Carl Josef Friedrichs. Nach einem
abenteuerlichen Leben ging derselbe um 1855 nach Kalifornien, USA – und erwarb
dort als Goldgräber ein ansehnliches Vermögen. Zweimal wurde er um bedeutende
Summen betrogen, und zwar zum ersten Male in Amerika von dem Sohn eines Cochemer
Bürgers, dann, als er wieder nach Cochem zurückgekehrt war, von dem Vater des
betrügerisches Sohnes*. Friedrichs hatte sich mit der Tochter dieses Hauses
verlobt. Einen Teil seines Vermögens legte er nun in das Geschäft des zukünftigen
Schwiegervaters ein. Die Braut betrog ihn, er hob das Verhältnis auf und
forderte sein Geld zurück. Der Schuldner aber verweigerte ihm die Rückgabe und
schwor am Landgericht in Trier einen Meineid. Er habe nie Geld von Friedrichs
erhalten. Da dieser weder einen Schuldschein noch sonstige Unterlagen als
Nachweis für seine Forderung hatte, wurde er vom Gericht abgewiesen und war
grenzenlos enttäuscht.
Der Betrogene gab
sich damit nicht zufrieden, und einige Jahre später ließ er in der Nähe des
eingangs erwähnten Hauses seines Schuldners den Turm mit der zum Schwur
erhobenen Hand errichten. Der unehrliche Partner verzog Bald darauf an den Rhein,
wo er verarmt gestorben sein soll.
Der neue Besitzer
des Turmes ließ die Schwurhand entfernen und den stets verschlossenen Turm öffnen,
im Innern fand man eine kunstvolle Christusfigur nur erhobenem, segnendem Arm
aus Marmor. Dieses Monument ging geschenkweise an der Gemeinde Cochem-Cond über
und fand in der Kriegergedächtniskapelle zum Gedenken der Gefallenen des ersten
Weltkrieges neben der alten Pfarrkirche Aufstellung, wo dieses Kunstwerk heute
noch zu sehen ist.
©
W. Neuendorf (aus dem Archiv des Heimat- und Verschönerungsverein e.V. Cochem)
Möge
diese mahnende Hand immer ein Symbol der Wahrheit bleiben!
Bemerkung Anneke Wijnhold:
Ein Columbarium ist ein Aufbewahrungsort für die Asche eines verbrannten Verstorbenen.
Warum ein Columbarium? Warum die Engelfigur im Inneren des Columbariums?
Sollte das Friedrichs letzte Ruhestätte werden und wollte er seinem Gläubiger so auf die Pelle rücken?